Dr. Martin Rieger, Geschäftsführer des MDK Westfalen-Lippe, und Andreas Hustadt, Geschäftsführer des MDK Nordrhein, begrüßten am Donnerstag, 27.06., im Zentralen Service in Münster erfreulicherweise trotz des guten Wetters etliche Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Selbsthilfegruppen Diabetes mellitus und Leistungserbringer. Sich ergänzend erläuterten beide Geschäftsführer die Grundlagen für die sozialmedizinischen Begutachtungen der Medizinischen Dienste, v.a. aber deren Rolle als unabhängige Gutachterdienste im Gesetzlichen Gesundheitssystem.
Dr. Peter Dinse, Ärztlicher Direktor des MDK Westfalen-Lippe, moderierte im Anschluss die Veranstaltung zum übergeordneten Thema "Diabetes mellitus im Blick der Sozialmedizin".
Als Diabetologin eröffnete Dr. Ursula Ahlers, Fachärztin für Innere Medizin, den Reigen der Vorträge mit dem Thema "Glucosemonitoring, Insulinpumpen und erweiterte Therapiemöglichkeiten" und fand zu ihren grundlegenden Ausführungen aufmerksame Zuhörer.
Auf lebhaftes Interesse stießen die im Anschluss von Dr. Heinrich Greive, Facharzt für Chirurgie/Unfallchirurgie, und Joachim Litsch, Orthopädieschuhmachermeister, gehaltenen Vorträge zu den Themen "Der diabetische Fuß aus medizinischer Sicht" und "Der diabetische Fuß aus Sicht des Orthopädieschuhmachers". Beide praxisnahen Vorträge ergänzten sich hervorragend und betonten die hohe Bedeutung der Sensibilisierung für die eigenen Füße bei den Diabetikern. Auf die Füße muss der Diabetiker besonders achten, weil die mögliche Kombination aus Gefühls-, Durchblutungs- und Wundheilungsstörungen eine ganz besondere Pflege der Füße bedingt. Ausführlich wurde die Versorgung mit dem adäquaten Schuhwerk von der Einlage bis zum orthopädischen Schuh nach Maß thematisiert.
Zuletzt hielt Dr. Dorothea Geenen einen Vortrag zu "Diabetes mellitus im Alter", in dem sie v.a. darstellte, wie sich Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus auf das tägliche Leben der Betroffenen auswirken. Bei alten Menschen kommen häufig weitere Begleiterkrankungen zum Tragen, die sich gegenseitig beeinflussen.
Zwischenfragen, Publikumsbeiträge und Diskussionen waren lebhaft und wurden von den Gästen der Selbsthilfegruppen intensiv genutzt. So wechselten praktische Hinweise und gezielte Tipps für die tägliche Arbeit sowohl der Selbsthilfeorganisationen als auch der sozialmedizinischen Gutachterinnen und Gutachter. Dabei wurden auch die durch die modernen Medien bewirkten Probleme der Überalterung der Selbsthilfevereine - "junge Leute holen sich die Informationen im Netz" - thematisiert. Seitens der Vertreterinnen und Vertreter der Selbsthilfetruppen wurden auch ungenügendes Wissen und Interesse vieler Betroffener als Probleme benannt. Alle Anwesenden waren sich am Ende einig, die hiermit verbundenen Herausforderung anzunehmen.
Selbst bei dem kleinen Imbiss, den es zum Ausklang gab, redeten und diskutierten die Gäste mit Gutachterinnen und Gutachtern der beiden Medizinischen Dienste weiterhin in kleinen Gruppen intensiv miteinander, so dass im Rückblick von einem konstruktiven und geglückten Dialog zwischen MDK und Selbsthilfevertretern gesprochen werden kann.