Wissenschaftler des IGeL-Monitors wollten herausfinden, ob es besser ist, alle Schwangeren auf B-Streptokokken zu testen und ihnen im Falle eines positiven Tests Antibiotika zu geben (Test-Strategie), oder sie nur dann zu testen, wenn bestimmte Risiken vorliegen (Risiko-Strategie). Nützlicher wäre die Strategie, bei der sich weniger Neugeborene anstecken, schädlicher wäre die Strategie, bei der mehr Frauen unnötigerweise Antibiotika bekommen. Ein Dutzend Studien konnten für die Bewertung herangezogen werden. Ergebnis: Die Test-Strategie bringt etwas mehr Nutzen, aber auch etwas mehr Schaden mit sich als die Risiko-Strategie. Die Experten des IGeL-Monitors sind deshalb der Meinung, dass sich Nutzen und Schaden die Waage halten, und sie bewerten die IGeL „Streptokokken-Test in der Schwangerschaft“ mit „unklar“.
Für gesunde Frauen ist eine Besiedelung mit Streptokokken der Gruppe B meist unproblematisch. Gefahr droht jedoch dann, wenn Frauen schwanger sind und die Scheide und eventuell auch das Fruchtwasser mit den Bakterien besiedelt sind. Dann kommt es vor, dass die Babys kurz vor der Geburt in der Gebärmutter, bei der Geburt in der Vagina oder kurz nach der Geburt über verunreinigte Hände mit den Bakterien in Berührung kommen und sich anstecken. Die häufigsten Folgen für die Neugeborenen sind Blutvergiftung bis hin zum septischen Schock sowie Gehirnhaut- und Lungenentzündung, seltener sind Knochenmarks- und Gelenkentzündungen. Etwa jedes dreißigste infizierte Neugeborene stirbt an den Folgen der Infektion. ...
Zur vollständigen Pressemitteilung auf der Internetseite des MDS.
Direkt zur Bewertung der IGeL „Streptokokken-Test in der Schwangerschaft“ im IGeL-Monitor.