Mehr als 250 Fachbesucher aus allen Bereichen des Gesundheitswesens nutzten die Gelegenheit, um mit Expertinnen und Experten einen kritischen Dialog zu führen.
Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer des MDK Westfalen-Lippe, Dr. Martin Rieger, führte die Leiterin der SEG 6, Dr. Lili Grell, mit einem Impulsvortrag in das Thema ein. Prof. Dr. Peter Borchmann von der Universitätsklinik Köln berichtete über erste Erfahrungen aus der Praxis sowie sein Erleben der Begutachtung durch den MDK.
Prof. Dr. Nicolaus Kröger aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf stellte das EBMT/DRST-Stammzellregister vor, in dem auch die CAR-T-Zelltherapien erfasst werden sollen.
Aus Sicht der Fachgesellschaft berichtete Prof. Dr. Bernhard Wörmann, Medizinischer Leiter der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO), über die bisherigen Erfahrungen in der Qualitätssicherung.
Auf bestehende Evidenzlücken bei Arzneimitteln zur Behandlung von seltenen Erkrankungen bei gleichzeitig steigenden Preisen wies Prof. Josef Hecken, Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses, hin. Insbesondere über Langzeiteffekte dieser Arzneimittel sei wenig bekannt. Jedoch kämen viele neuartige Therapien ohne randomisierte Studien auf den Markt. Deshalb sei eine Qualifizierung der Leistungserbringer unabdingbar. Bei der Struktur- und Prozessanforderung ginge es nicht nur um Nebenwirkungsmanagement, sondern vor allem auch um die Indikationsstellung. Eine anwendungsbegleitende Datenerhebung, zum Beispiel in Registern, sei jetzt gesetzlich vorgesehen.
Ihre Sicht zum Thema, wie die GKV mit den Kosten umgeht, schilderte Dr. Antje Haas vom GKV-Spitzenverband. Sie stellte neue Finanzierungsmodelle vor und führte aus, dass die Industrie zurzeit austeste, wie hoch Arzneimittel bepreist werden könnten.
Prof. Dr. Axel Heyll vom KC Onkologie beim MDK Nordrhein berichtete über die im Rahmen der Einzelfallbegutachtung gewonnen bisherigen Erfahrungen der Medizinischen Dienste. Beide am Markt verfügbaren Produkte seien in etwa gleichem Maße betroffen. Im KC Onkologie sei die Mehrzahl der Aufträge zur Begutachtung der CAR-T-Fälle innerhalb eines Tages einem Review unterzogen worden.
Abschließend fasste Dr. Klaus-Peter Thiele, Leitender Arzt des MDK Nordrhein und Onkologe, den Tag zusammen und resümierte.
Dank der Fachbeiträge der Referentinnen und Referenten, die verschiedenste Aspekte dieses hochaktuellen Themas beleuchteten und der teilweise auch emotional geführten Diskussionen war das diesjährige von der SEG 6 und dem KC Onkologie veranstaltete Forum wieder informativ und spannend bis zum Schluss.
Meldung
Dorothea Lübben |
Kategorien Meldungen Medizinischer Dienst Westfalen-Lippe |
Dortmund/Westfalen-Lippe |
Spannende Diskussionen zum Thema CAR-T-Zellen
Die „Gentherapie mit CAR-T-Zellen“ stand im Fokus des diesjährigen Diskussionsforums der Sozialmedizinischen Expertengruppe 6 (SEG 6) „Arzneimittelversorgung“ der MDK-Gemeinschaft. Die Veranstaltung in Dortmund wurde zum 16. Mal und zusammen mit dem Kompetenz-Centrum (KC) Onkologie beim MDK Nordrhein veranstaltet.