Der Nutzen und Schaden von Akupunktur zur Migräneprophylaxe wurde in den Studien mit einer vorbeugenden Medikamentengabe, einer Scheinakupunktur oder keiner vorbeugenden Behandlung verglichen. Im Vergleich mit der vorbeugenden Medikamentengabe sind die Ergebnisse der Akupunktur gleichwertig (z.B. bei der Anzahl von Migräneanfällen) und zum Teil besser (z. B. bei der Stärke der Kopfschmerzen). Zudem berichteten Patientinnen und Patienten von weniger Nebenwirkungen bei der Behandlung mit einer Akupunktur verglichen mit einer medikamentösen Behandlung. Verglichen mit der Scheinakupunktur zeigt die Akupunktur in den Studienergebnissen keine Unterschiede. Im Vergleich mit keiner vorbeugenden Behandlung zeigt die Akupunktur bessere Ergebnisse.
Zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen geben die Ergebnisse der Studien keinen Hinweis auf einen Nutzen der Akupunktur. Zum Vergleich der Akupunktur mit keiner vorbeugenden Behandlung gibt es nur unzureichende Daten und keine Ergebnisse über einen längeren Zeitraum. Gegenüber einer Scheinakupunktur fehlen Hinweise auf einen Vorteil der Akupunktur. Für einen Vergleich der Akupunktur mit der Gabe von Medikamenten zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen liegen keine Studien vor.
Bei der Migräne kommt es zu wiederkehrenden Kopfschmerz-Attacken, die bis zu 72 Stunden anhalten können. Typisch sind mäßige bis starke, einseitig pulsierende Schmerzen, die durch körperliche Aktivität verstärkt werden können. Häufig gehen sie mit Übelkeit oder Empfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm einher. Spannungskopfschmerz ist weltweit die häufigste Kopfschmerzart. Ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland gibt an, darunter zu leiden. Typisch für Spannungskopfschmerzen sind drückende oder beengende Kopfschmerzen, die leicht bis mittelstark sein können.
Zur Bewertung der „Akupunktur zur Vorbeugung von Migräneanfällen“ im IGeL-Monitor.
Zur Bewertung der „Akupunktur zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen“ im IGeL-Monitor.